Ersttrimester-Screening

Das Ersttrimester-Screening ist eine Untersuchung in der 11. - 13. Schwangerschaftswoche. Anhand von Blutwerten und Ultraschallbildern können Fehlbildungen schon früh erkannt werden.

Grundlage der Ersttrimesterdiagnostik ist eine umfassende Ultraschalluntersuchung mit 3 Schwerpunkten:

Frühe Fehlbildungsdiagnostik

Viele schwere Organfehlbildungen können bei guten Untersuchungsbedingungen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt und mit Hilfe hoch auflösender Ultraschallgeräte ausgeschlossen werden. Bei Mehrlingsschwangerschaften wird beurteilt, ob sich beide Feten normal entwickeln und ob sie sich bei Eineiigkeit eine Plazenta teilen müssen.

Screening auf Trisomie 21 ("Down-Syndrom"), 13 und 18

Ersttrimester-Screening Bielefeld

Wenn Sie wissen möchten, ob bei Ihrem Kind ein erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen vorliegt, können während der Untersuchung Faktoren erfasst werden, aus denen die Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomenstörung berechnet werden kann.

So wird die sogenannte Nackentransparenz oder Nackenfalte des Ungeborenen mittels hochauflösenden Ultraschalls gemessen. Zusätzliche Ultraschallmarker, die nach Möglichkeit beurteilt werden, sind

  • Vorhandensein oder Fehlen des Nasenbeinknochens
  • Blutfluss über der rechten Herzklappe (Trikuspidalklappe)
  • Blutfluss in einem Lebergefäß des Feten (Ductus venosus)

In Kombination mit Laboruntersuchungen aus mütterlichem Blut (ß-HCG und PAPP-A) und dem Alter der Schwangeren kann das individuelle Risiko für das Vorliegen einer der drei häufigsten kindlichen Chromosomenstörungen berechnet werden. Bei erhöhtem Risiko oder wenn Sie einen Chromosomenstörung mit absoluter Gewissheit ausschließen möchten, führen wir auf Ihren Wunsch eine Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) oder Mutterkuchenpunktion (Chorionzottenbiopsie) durch.

Das Ersttrimesterscreeening wird in unserer Praxis durchgeführt nach den Kriterien und mit der Zertifizierung der fetal medicine foundation London.

Screening auf schwere Schwangerschaftskomplikationen (Präeklampsiescreening)

Bei der Präeklampsie, im Volksmund auch "Schwangerschaftsvergiftung" genannt, handelt es sich um eine schwerwiegende Komplikation, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auftreten kann. Sie betrifft etwa jede 50. Schwangere und kann über Bluthochdruck, Wassereinlagerung und vermehrte Eiweißausscheidung der Nieren zu lebensbedrohlichen Zuständen für Mutter und Kind führen. Häufig wird eine vorzeitige Entbindung des unterversorgten Neugeborenen notwendig.

Zum Zeitpunkt der Ersttrimesterdiagnostik sind durch Messung der Durchblutung des Mutterkuchens (Dopplersonographie) in Kombination mit weiteren Parametern (Laborwert PlGF, Blutdruck, Risikofaktoren aus der Vorgeschichte) etwa 90 % der in der späteren Schwangerschaft drohenden Präeklampsien schon frühzeitig erkennbar. Durch rechtzeitig eingeleitete medikamentöse Therapien und engmaschige Überwachung können dann bis zu 80% der Präeklampsien und kindlichen Mangelversorgungen verhindert werden.

Genaue Informationen zu dieser Untersuchung erhalten Sie bei Ihrem betreuenden Frauenarzt/ärztin und in dem ausführlichen Gespräch, das wir vor einer solchen Untersuchung selbstverständlich mit Ihnen führen.

Die Ersttrimesterdiagnostik ist im Regelfall kein Bestandteil der regulären Vorsorgeuntersuchungen, die Kosten werden von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen.