Dysplasien sind Veränderungen von Zellen, die nicht bösartig sind, aber Krebsvorstufen sein können. Im Bereich der Gynäkologie können Muttermund, Scheide und Schamlippen davon betroffen sein. Oft sind Infektionen mit HPV (Humanes Papilloma-Virus) ursächlich.
Das Ziel der Krebsfrüherkennung ist es, Dysplasien zu erkennen und zu behandeln, bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Dazu werden bei den regelmäßigen frauenärztlichen Untersuchungen Abstriche entnommen. Auffälligkeiten in den Abstrichen müssen gelegentlich weiter abgeklärt werden. Dies geschieht in der Dysplasiesprechstunde.
Mit einer Lupenvergrößerung, der sogenannten Kolposkopie, werden Muttermund, Scheide und Schamlippen betrachtet und wenn nötig, kleine Gewebeproben entnommen und durch ein pathologisches Labor untersucht. Dies dauert etwa 8-10 Tage. Die Untersuchung findet wie eine normale Vorsorgeuntersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl statt und ist in der Regel nicht schmerzhaft.
In Zusammenschau aller Befunde (Kolposkopiebefund, Abstrichergebnisse, feingeweblicher Befund) und im Gespräch mit Ihnen wird festgelegt, welches das für Sie beste Vorgehen ist. Manche Zellveränderungen bilden sich mit einer großen Wahrscheinlichkeit von ganz allein wieder zurück, dann kann man die Befunde einfach beobachten bzw in bestimmten Abständen kontrollieren. Manchmal ist es erforderlich oder sicherer, die Dysplasie durch einen kleinen operativen Eingriff zu entfernen.
Die Dysplasiesprechstunde wird in unserer Praxis durchgeführt von Frau S. Friese, Frau Dr. S. Oliva und Frau I. Babin. Sie sind auf diesem Gebiet in besonderer Weise qualifiziert und besitzen das Kolposkopie-Diplom der Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie (AG-CPC).
Wenn Sie aus einer anderen Praxis zu uns überwiesen werden, bringen Sie bitte alle Vorbefunde (Pap-Abstrich, HPV-Abstrich, Op-Berichte von Vor-Operationen) und Versicherungskarte sowie Überweisung Ihrer Frauenärztin/Ihres Frauenarztes mit.